Anglo American und das kanadische Unternehmen Teck Resources schließen sich zu einem neuen Branchenriesen zusammen. Das fusionierte Unternehmen wird den Namen Anglo Teck tragen und steigt damit zu den fünf größten Kupferproduzenten weltweit auf.
Anglo hält daran 62,4 Prozent, Teck 37,6 Prozent. Die gemeinsame Marktkapitalisierung übersteigt 53 Milliarden US-Dollar. Hauptsitz soll in Kanada sein, die Aktie in London notieren, zusätzlich sind Listings in Toronto, Johannesburg und New York geplant. Anglo zahlt vor Abschluss eine Sonderdividende von 4,5 Milliarden Dollar an seine Aktionäre.
Die Führung übernehmen Anglo-Chef Duncan Wanblad als Vorstandsvorsitzender und Teck-Chef Jonathan Price als Stellvertreter. Der Zusammenschluss soll bis zum vierten Jahr nach Abschluss jährliche Synergien von rund 800 Millionen Dollar sowie zusätzlich durchschnittlich 1,4 Milliarden Dollar EBITDA durch operative Integration bringen.
Besonders im Fokus stehen die benachbarten Kupferminen Quebrada Blanca und Collahuasi in Chile, deren Verzahnung weitere Effizienzgewinne verspricht. Die Nachfrage nach Kupfer dürfte angesichts des Wachstums bei Elektroautos und KI-Rechenzentren erheblich steigen und die neue Gesellschaft langfristig stützen.
Sowohl Anglo als auch Teck standen in den vergangenen Jahren im Fokus von Übernahmeinteressen. Der Konkurrent Glencore, der bereits für 6,93 Milliarden Dollar das Stahlkohlegeschäft von Teck kaufte, hat wiederholt sein Interesse an dem kanadischen Bergbauunternehmen bekundet. Anglo wehrte im vergangenen Jahr eine 49-Milliarden-Dollar-Offerte der BHP Group ab. Teck lehnte 2023 ein komplettes Übernahmeangebot von Glencore über 22,5 Milliarden Dollar ab.
SK
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