Die Europäische Kommission hat heute eine Geldbuße in Höhe von 2,95 Milliarden Euro gegen Google verhängt. Der Vorwurf lautet, das Unternehmen habe seine eigenen Werbedienste (»AdX«) bevorzugt und so seine dominierende Stellung im Bereich Werbetechnologie ausgenutzt.
Die Kommission ordnete an, dass Google binnen 60 Tagen darlegt, wie es solche Praktiken künftig unterlässt. Andernfalls drohen weitreichende Maßnahmen, wie etwa die Abspaltung von Teilen des Adtech-Geschäfts.
Dies ist bereits die vierte große Kartellstrafe der EU gegen Google. Zuvor wurden hohe Geldbußen in den Verfahren gegen Google Shopping (2017), Android (2018) und AdSense (2019) verhängt. Die Gesamtsumme aller Bußgelder übersteigt mehrere Milliarden Euro.
Google kündigte unmittelbar eine Berufung gegen die Entscheidung an. In einer Erklärung bezeichnete das Unternehmen die Strafe als »ungerechtertigt« und warnte zugleich davor, dass die geforderten Änderungen »tausenden europäischen Unternehmen« schaden könnten.
Diese EU-Maßnahme erfolgt im Kontext angespannter transatlantischer Handelsbeziehungen. Vorangegangen war eine Verzögerung der Bekanntgabe der Entscheidung, um mögliche Vergeltungsmaßnahmen vonseiten der US-Regierung zu vermeiden.
SK
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