Die deutsche Industrie verliert im Wettbewerb mit ihrer erstarkten Konkurrenz aus China an Boden. Die deutschen Exporte sind im vergangenen Jahr laut Statistischem Bundesamt um 1,7 Prozent auf rund 1,55 Billionen Euro gesunken. Die chinesischen Ausfuhren hingegen legten nach Pekinger Zahlen um 7,1 Prozent auf über drei Billionen Euro zu (25,4 Billionen Yuan), wie ein Vergleich der Handelsbilanzen laut der Deutschen Presse-Agentur zeigt. Gefährlich für die deutsche Industrie sind dabei nach Einschätzung von Ökonomen und Fachleuten die Preiskämpfe chinesischer Firmen auf ihrem Heimatmarkt und deren Überkapazitäten.
Die chinesischen Wettbewerber hätten immer weiter aufgeholt und seien zunehmend in Produktbereichen und Industriesegmenten aktiv, in denen die deutsche Industrie traditionell sehr gut aufgestellt war, sagt Philipp Böing, Ökonom und Professor für Empirische Innovationsforschung mit Schwerpunkt China an der Goethe-Universität Frankfurt und dem ZEW Mannheim. Insbesondere in Bereichen der Digitalisierung und generativen künstlichen Intelligenz seien chinesische Firmen teilweise schon über die technologische Leistungsfähigkeit deutscher Wettbewerber hinausgeklettert.