Die insolvente Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat mit Richard Baker und Bernd Beetz endlich neue Investoren gefunden – und beide Unternehmer sind keine Unbekannten. Der US-Amerikaner Richard Baker hatte schon einmal mit der deutschen Kaufhauskette zu tun: Von 2015 bis 2019 war er über das Warenhausunternehmen Hudson Bay Company Eigentümer von Galeria Kaufhof. Zwischen 2018 und 2019 wurde es dann an die Signa-Gruppe verkauft und mit Karstadt fusioniert. Auch der deutsche Unternehmer Bernd Beetz hat bereits Erfahrung mit der Kaufhauskette: Von 2018 bis 2019 war er Aufsichtsratsvorsitzender der noch neuen Galaria-Karstadt-Kaufhof-Gruppe, bevor er das Unternehmen nach der vollständigen Fusion verließ. »Was uns verbindet, ist die Liebe zum Warenhaus. Es ist Teil der deutschen Lebenskultur«, erklärte Beetz sein Verhältnis zu Baker.
Über die letzten zwei Tage wurden offiziell die Verträge unterschrieben. Diese treten jedoch erst in Kraft, wenn das Amtsgericht Essen und die Gläubigerversammlung dem ausgearbeiteten Insolvenzplan Ende Mai zustimmen. Dieser sieht vor, dass mehr als 70 der ursprünglich 92 Filialen sollen auch weiterhin erhalten bleiben, meinte Galeria-Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus. Das Ziel sei es, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Derzeit beschäftigt Galeria noch rund 12.800 Mitarbeiter.
Experten sind bis jetzt jedoch noch skeptisch, ob dieses Vorhaben gelingen wird. Für die Modernisierung der Warenhäuser wäre eine große Summe notwendig. »Ich rechne damit, dass sie eher ein risikoarmes Modell fahren werden und etwa Flächen auch für andere Verkäufer zur Verfügung stellen«, vermutet Handelsexperte Jörg Funder. Er gehe außerdem davon aus, dass die Investoren nach einiger Zeit weitere Filialen, die nicht profitabel genug sind, schließen werden.
LT