Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) warnt vor einer zu frühzeitigen Weichenstellung für einen digitalen Euro. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Bevor die EZB den Schritt zur Einführung eines digitalen Euro gehe, müssten die Kosten und Risiken eines solchen Großprojekts sorgfältig gegen seine Vorteile abgewogen werden, heißt es in einer Analyse anlässlich des 25. Jahrestages des Euros.
Seit Jahren tüfteln die Währungshüter im Euroraum unter Federführung der Europäischen Zentralbank (EZB) an einer digitalen Variante der europäischen Gemeinschaftswährung als Ergänzung zu Schein und Münze. Noch ist nicht entschieden, ob und ab wann es einen digitalen Euro gibt.
Die Einführung von digitalem Zentralbankgeld werfe auch Bedenken auf, referierten die DIW-Forscher. Ein digitaler Euro könnte Sparer veranlassen, Gelder vom Bankkonto auf von der Zentralbank gedeckte digitale Euro-Konten umzuschichten. Damit einher gehe das Risiko eines Banken-Runs.
Die Euro-Notenbanken wollen mit einer digitalen Variante der europäischen Gemeinschaftswährung privaten Anbietern vor allem aus den USA, die derzeit den Markt für digitale Zahlungen in Europa dominieren, ein europäisches digitales Bezahlangebot entgegensetzen. Alternative Ansätze, wie die European Payments Initiative, könnten jedoch effektiver sein, um eine größere strategische Autonomie Europas im internationalen Währungsgefüge zu erreichen, heißt es in der DIW-Studie.