Das ifo Institut hat seine Wachstumsprognose für dieses Jahr erneut gesenkt. Nach dem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im vergangenen Jahr erwarten die Münchner Wirtschaftsforscher im laufenden Jahr jetzt nur noch 0,2 Prozent Wirtschaftswachstum. Im Dezember hatten sie noch mit 0,9 Prozent gerechnet, im Januar dann mit 0,7 Prozent. Die Konsum-Zurückhaltung, die hohen Zinsen und Preissteigerungen, die Sparbeschlüsse der Regierung und die schwache Weltkonjunktur dämpften derzeit die Konjunktur in Deutschland und führten erneut zu einer Winterrezession, sagte laut der Deutschen Presse-Agentur ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
Mit sinkenden Zinsen, geringerer Inflation und steigender Kaufkraft für die Verbraucher werde sich die Wirtschaftsleistung zur Jahresmitte jedoch beschleunigen. Für das kommende Jahr erhöhte das ifo Institut seine Wachstumsprognose um 0,2 Punkte auf 1,5 Prozent.
Auch nach Einschätzung der Experten des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) verlängert sich Deutschlands Weg aus dem Konjunkturtief. Laut jüngster Prognose zeichnet sich erst nach dem Frühjahr eine Erholung ab. Im Winterhalbjahr dürfte die Wirtschaftsleistung noch schrumpfen und im Gesamtjahr 2024 mit einem Plus von 0,1 Prozent kaum mehr als stagnieren. Damit revidierte das IfW Kiel seine Erwartungen aus der Winterprognose deutlich nach unten – um 0,8 Prozentpunkte.