Die Deutsche Bundesbank droht, tief in die roten Zahlen zu rutschen. Das berichtet das Handelsblatt. Demnach steuert die Bank wegen der rapiden Zinswende auf Gesamtverluste im Milliardenbereich zu. Die Zeitung beruft sich dabei auf den Bundesbank-Chef Joachim Nagel. Er kündige an, dass im laufenden Jahr weitere erhebliche Verluste die verbliebenen Rücklagen übersteigen würden.
2023 hat die Bundesbank einen Rekordverlust von 21,6 Milliarden Euro eingefahren. Den fängt sie auf, indem sie ihr über Jahre aufgebauten Verlustpuffer nahezu vollständig in Anspruch nimmt. Laut dem Bericht bleiben nur 0,7 Milliarden Rücklagen übrig. Als Auslöser gelten zehn Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Mitte 2022, deren Folgen mit den Altlasten der lockeren Geldpolitik zusammenfallen.
Da der Bestand an Staatsanleihen in den Bilanzen der Notenbanken auf Jahre niedrig verzinst ist, die Einlagen von Geschäftsbanken jedoch mit dem aktuellen Einlagenzins von vier Prozent verzinst werden, weist die Bundesbank bereits für 2023 einen Verlust in Höhe von 1,3 Milliarden Euro aus – nach Auflösung der gesamten Rücklagen.
Der IWF rechnet damit, dass die Bundesbank bis 2026 Verluste machen wird. Die Experten von Morgan Stanley schätzen den zu erwartenden Verlust in den nächsten Jahren auf rund 60 Milliarden Euro. Das wiederum könnte eine direkte Auswirkung auf den Bundeshaushalt und damit auf die Steuerzahler haben.