Chinas Vorsprung vor den USA als größter Handelspartner Deutschlands schwindet. Im vergangenen Jahr behauptete die Volksrepublik ihren Spitzenplatz nur noch knapp. Das Volumen aus Importen und Exporten lag mit 253,1 Milliarden Euro lediglich gut 0,7 Milliarden Euro höher als der deutsche Warenverkehr mit den USA (252,3 Mrd.). Das teilte laut der Deutschen Presse-Agentur das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Ein Jahr zuvor hatte die Differenz noch bei 50,1 Milliarden Euro gelegen. Experten schließen nicht aus, dass China nach acht Jahren in Folge in diesem Jahr seine Stellung als wichtigster Handelspartner Deutschlands an die USA verlieren könnte.
Der deutsche Warenverkehr mit China ging 2023 deutlich um 15,5 Prozent zum Vorjahr zurück. Der Wert der Importe sank dabei um 19,2 Prozent auf 155,7 Milliarden Euro. Die Exporte in das Land verringerten sich um 8,8 Prozent auf 97,3 Milliarden Euro.
Laut Einschätzung der bundeseigenen deutschen Außenhandelsgesellschaft Germany Trade and Invest (GTAI) bröckele die dominante Stellung Chinas im Außenhandel mit Deutschland. Grund sei laut einer Studie vor allem die schwächelnde Konjunktur des Landes. Dazu tragen die Immobilienkrise, geopolitische Risiken im Verhältnis zu den USA und schwächelnde Industrieinvestitionen bei, hieß es. Zudem versuchten deutsche Unternehmen in der Beschaffung auf China zu verzichten.