Die deutschen Arbeitnehmer können im europäischen Vergleich besonders viel von zu Hause arbeiten. In einer jetzt veröffentlichten Studie des Münchner ifo-Instituts kommt Deutschland mit im Schnitt gut einem Tag Homeoffice pro Woche auf den zweiten Platz unter 17 europäischen Ländern. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Davor lag in Europa nur das Vereinigte Königreich mit 1,5 Tagen. Weltweit liegen unter insgesamt 34 Ländern zudem noch Kanada mit 1,7, die USA mit 1,4 und Australien mit 1,3 Tagen pro Woche vor Deutschland. Durchschnitt sind aber nur knapp 0,9 Tage.
Besonders wenig Homeoffice ergab sich bei der Studie, die auf der weltweiten Befragung von mehr als 42.000 Vollzeitbeschäftigten beruht, in Südkorea mit 0,4 sowie Japan und Griechenland mit 0,5 Tagen.
Eine Erklärung für die Unterschiede sieht Ifo-Forscher Mathias Dolls unter anderem im Branchenmix der Länder, dem jeweiligen Grad der Digitalisierung und in den Erfahrungen mit Lockdowns während der Corona-Pandemie.
Man sehe, dass Beschäftigte die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, sehr schätzten, sagte Dolls. Es klaffe jedoch eine Lücke zwischen der Anzahl der von den Beschäftigten gewünschten und den von den Arbeitgebern geplanten Homeofficetagen. Im Schnitt hätten die etwa 2.500 Befragten in Deutschland gerne rund 1,8 Tage Homeoffice.
Die Antworten in der Umfrage legen nahe, dass es zumindest einen weiteren Anstieg des Homeoffice geben könnte: In den meisten Ländern planen die Arbeitgeber ihren Angestellten zufolge nämlich mehr Homeoffice, als aktuell umgesetzt wird.