Warum nimmt der exzentrische Tesla-Chef Elon Musk seine Einladung zum exklusiven Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos nicht an? Immerhin sind 50 Staats- und Regierungschefs sowie zahleiche Topmanager und Wissenschaftler angekündigt.
Es scheint wie der perfekte Ort zum Netzwerken und zum Austausch auf höchstem Niveau. So besteht das Leitungsgremium des WEF unter anderem aus EZB-Präsidentin Christine Lagarde, Nestlé-CEO Mark Schneider, Königin Rania von Jordanien und der Direktorin der World Trade Organisation (WTO) Ngozi Okonjo-Iweala. Unter den Gästen befinden sich Bundeskanzler Olaf Scholz, EU-Rats-Präsident Charles Michel und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Das diesjährige Motto der Tagung: »Zusammenarbeit in einer fragmentierten Welt«. Hierzu analysierte WEF-Gründer Klaus Schwab vor Beginn der Konferenz, die Welt sei derzeit wie in Krisen gefangen. Das Gipfeltreffen in Davos solle helfen, dass sie darin nicht verhaftet bleibe. Lösungen, mahnte Schwab, gebe es aber nur, wenn Regierungen, Wirtschaft und Organisationen zusammenarbeiteten.
Musk teilt aus
Das Weltwirtschaftsforum bietet also wieder die ganz große Bühne – und der schillernde Multi-Milliardär Musk hat normalerweise eine Vorliebe für den großen Auftritt. Warum er dennoch abgesagt hat, hat er auf seinem Kurznachrichtendienst Twitter erklärt. Dort behauptete ein User, einige mächtige Personen und Institutionen wie das WEF wollten die Weltbevölkerung kontrollieren und schrumpfen. Dem Verschwörungstheoretiker widersprach Musk vehement. Er empfahl ihm sogar, eine Antivirus-Software über sein Gehirn laufen zu lassen.
In diesem Kontext teilte Musk schließlich auch seine persönliche Einstellung zum WEF: »Ich habe die Einladung von Davos nicht abgelehnt, weil ich dachte, es (WEF; Anm. d. Red.) sei in teuflische Intrigen verwickelt, sondern weil sie absolut langweilig klang.» Im Original auf Englisch: »boring as fuck.« Starker Tobak – allerdings steht der Top-Unternehmer mit seiner Absage nicht allein da. Von den ganz großen Namen verweigern 2023 auffällig viele ihre Teilnahme, allen voran US-Präsident Joe Biden, Chinas Präsident Xi Jingping und Russlands Kreml-Chef Wladimir Putin. Was die Konferenz dieses Jahr trotzdem leisten kann, wird sich bis zum Tagungsende am 20. Januar zeigen.
SH