Wegen des russischen Angriffskriegs hängen Millionen Tonnen an ukrainischem Getreide fest, das nicht exportiert werden kann. Mehr als fünf Monate nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine hat jetzt das erste Schiff mit ukrainischem Getreide für andere Länder die gefährlichste Etappe hinter sich. Der Frachter »Razoni« passierte nach der Fahrt durchs Schwarze Meer die durch Istanbul verlaufende Meerenge Bosporus. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Nach einer Inspektion durch beide Kriegsparteien, an der auch Experten der Türkei und der Vereinten Nationen beteiligt waren, geht es nun weiter in den Libanon. Weitere Schiffe sollen folgen.
Der Frachter hatte am vergangenen Montag den ukrainischen Schwarzmeer-Hafen Odessa verlassen. Zuvor hatten sich die Ukraine und Russland in langen Verhandlungen auf ein Abkommen zur Ausfuhr von Getreide geeinigt. Der Frachter musste zunächst über einen sicheren Korridor durch vermintes Gewässer gelotst werden. Vor der Einfahrt in den Bosporus gingen Experten an Bord und überprüften das Schiff. Damit sollte auch sichergestellt werden, dass keine Waffen geladen waren.
Aktuell warten nach Angaben der ukrainischen Regierung 17 bereits beladene Schiffe auf die Erlaubnis, dieselbe Route nehmen zu dürfen.