Die Politik verhandelt derzeit darüber, welche Instrumente zur Bekämpfung von Corona im Herbst bereitstehen sollten. Jetzt hat sich der Vorsitzende des Weltärztebundes mit klaren Worten geäußert.
Wer von vornherein Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen oder Lockdowns kategorisch ausschließe, habe weder den Sinn des Infektionsschutzgesetzes verstanden, noch den Ernst der Lage begriffen, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Ein Infektionsschutzgesetz solle Chancen eröffnen und Leben retten. Deswegen müsse es den Instrumentenkasten enthalten, aus dem sich die Politik bedienen könne, wenn die Situation es erfordere. Ob man die Instrumente später anwende, hänge von der jeweiligen Lagebeurteilung ab. Dass man sie brauche, sollte laut Montgomery aber unstrittig sein.
Dagegen sagte der Epidemiologe Hajo Zeeb vom Leibnitz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, nur wenn neue gefährliche Varianten aufträten, müsse man auch über einen Lockdown sprechen. Ansonsten seien solche radikalen Maßnahmen für den Herbst und Winter aber nicht nötig.