Angesichts der hohen Inflation hat Bundesfinanzminister Christian Lindner die EU-Staaten zur Haushaltsdisziplin aufgerufen. Der FDP-Politiker sagte nach einem Treffen mit seinem griechischen Amtskollegen Christos Staikouras in Athen, Haushaltsdisziplin sei eine Maßnahme, um Inflation zu bekämpfen. Über einzelne Schritte zur Unterstützung betroffener Verbraucher müssten die einzelnen Länder entscheiden.
Lindner wandte sich gegen EU-finanzierte Maßnahmen, wie sie etwa von Griechenland gefordert werden. Staikouras hingegen sprach sich erneut für Lösungen der Union aus. Griechenland kümmere sich bereits jetzt um die stark betroffene Bevölkerung und die kleinen Unternehmen – Athen unterstützt bei Sprit und Stromrechnungen. Man werde auch weiterhin nah an den Familien und Haushalten agieren, sagte Staikouras. Aber man fordere auch gemeinsame europäische Lösungen.
Lindner sagte, eine wichtige Maßnahme, um die Inflation zu bekämpfen, sei, dass die Staaten ihre Schulden verringerten. Angesichts steigender Zinsen würden die öffentlichen Haushalte sonst, so wörtlich, »stranguliert«. Es sei deshalb auch die Position der EU-Kommission gewesen, zu fiskalischer Neutralität zurückzukehren: Angesichts der Inflation sollten die Regierungen die Nachfrage und die Konjunktur nicht durch staatliche Ausgaben zusätzlich unterstützen. Lindner sprach sich auch erneut für einen Abbau von Subventionen aus.