Die drohende Überlastung der Krankenhäuser durch Corona-Patienten ist eines der präsentesten und sicher am stärksten beängstigenden Themen seit Beginn der Pandemie. Noch vor Kurzem warnte der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, dass die explodierenden Infektionszahlen das Gesundheitssystem überlasten könnten. Jetzt gibt es eine deutliche Meinungsänderung: Gaß sagte gegenüber der »Bild«-Zeitung, er rechne aktuell für die kommenden Wochen nicht mehr mit einer Überlastung des deutschen Gesundheitswesens. Ein entscheidender Grund dafür seien die aktuellen Corona-Maßnahmen. Diese hätten deutlich dazu beigetragen, dass die bevorstehende Welle weniger hoch war als befürchtet. Er sprach sich dafür aus, die Maßnahmen bis zum Höhepunkt der Omikron-Welle beizubehalten, den die Bundesregierung in ein bis zwei Wochen erwartet. Nach dem Scheitelpunkt könnte die Politik, Gaß zufolge, schrittweise Lockerungen für die kommenden Wochen erwägen. Auch der Deutsche Hausärzteverband schloss sich den Forderungen nach einem konkreten Öffnungsplan an.
Parallel haben die einzelnen Bundesländer nach und nach die 2G-Regeln für den Einzelhandel gekippt, die dafür sorgten, dass nur noch geimpfte oder genesene Personen einkaufen durften. Während Menschen in Restaurants oft stundenlang ohne Maske in Innenräumen zusammensitzen, gilt die Ansteckungsgefahr im Handel als gering, weil sich die Kunden dort eher kurz und vor allem geschützt durch Masken begegnen.