Die amerikanischen Pick-up-Trucks, also Geländewagen mit Ladefläche, gelten als Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit. Außerdem werden sie tatsächlich oft auch als Zug- und Transportfahrzeuge genutzt. Eine typische Motorisierung ist der kernig blubbernde V8-Motor, entweder als Benziner oder als Diesel. Elektrofahrzeugkäufer schienen die Pick-up-Fans bisher keinesfalls werden zu können. Doch das ändern amerikanische Hersteller gerade radikal. Wie das Handelsblatt berichtet, ist auf der Washington Auto Show das Kultauto Ford F-150 in der sogenannten Lightning-Version das Highlight. Der Hersteller vermeldet bereits 200.000 Reservierungen vorab. Die teuerste Version habe eine Batterie, die so stark sei, dass sie ein Einfamilienhaus bis zu drei Tage mit Strom versorgen könne. Auch der legendäre Mustang soll bald in einer Elektroversion erhältlich sein. An der Börse kommen die Pläne an – die Ford-Aktie liegt auf einem 20-Jahres-Hoch.
Auch der Konkurrent General Motors ist mit von der Elektro-Partie. Sein Flaggschiff Chevrolet Silverado EV soll bis zu 640 Kilometer Reichweite haben und auch schon mehrere tausendmal vorbestellt worden sein.
Nur die deutschen Autohersteller scheinen noch zu schlafen. Bei der Washington Auto Show fehlen die Zukunftsmodelle von Daimler, BMW und VW vollkommen; sie bieten keine Pick-ups an. Dabei ist der Markt enorm. Über 20 Prozent der in den USA verkauften Neuwagen sind Pick-up-Trucks. Auf Nachfrage teilte der Chef der Volkswagen Group of America mit, man habe zurzeit nichts anzukündigen.