Reiche, die höhere Abgaben zahlen wollen – das ist nicht alltäglich, aber wahr. Um der sozialen Ungleichheit entgegenzuwirken, verlangt eine Gruppe von mehr als 100 Millionären aus neun Ländern jetzt, höher besteuert zu werden. Unter dem Motto »Besteuert uns, die Reichen, und zwar jetzt«, fordern die Patriotic Millionaires, Millionaires for Humanity und Tax Me Now nach Angaben der Nothilfeorganisation Oxfam eine Vermögenssteuer. Diese könne helfen, die extreme Ungleichheit zu verringern und soziale Grunddienste wie eine öffentliche Gesundheitsversorgung und Bildung zu finanzieren.
Die Patriotic Millionaires veröffentlichen ihren Brief anlässlich der Veranstaltungsreihe »Davos Agenda« des Weltwirtschaftsforums. Zu den Unterzeichnern und Unterzeichnerinnen gehören den Angaben zufolge die amerikanische Filmproduzentin und Erbin Abigail Disney, der amerikanische Unternehmer und Risikokapitalgeber Nick Hanauer sowie die österreichische Studentin und BASF-Erbin Marlene Engelhorn. In dem Schreiben heißt es, die Welt habe in den vergangenen zwei Jahren großes Leid erfahren, während die Reichsten noch reicher geworden seien und nur sehr wenige von ihnen angemessen Steuern bezahlten.
Eine Vermögensteuer, die bei Millionären mit nur zwei Prozent jährlich ansetze und bei Milliardären auf fünf Prozent jährlich steige, könnte den Angaben zufolge weltweit 2,52 Billionen US-Dollar pro Jahr einbringen.