Viele Experten haben die aktuelle Rekordinflation bisher kleinzureden versucht und als vorübergehenden Effekt abgetan. Dagegen sprechen nicht nur die extrem gestiegenen Energiekosten, die auch zum sogenannten Warenkorb gehören. Auch die Deutsche Bundesbank warnt jetzt öffentlich vor einer Unterschätzung der Inflationsrisiken. Damit wendet sie sich speziell an Banken.
Der Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling sagte der »Börsen-Zeitung«, er sehe eine Gefahr darin, dass man sich derart auf die Auswirkungen der Pandemie fokussiere, sodass andere Risiken, die womöglich größer und auch längerfristig seien, zu wenig Aufmerksamkeit bekämen. Konkret denke er dabei zum Beispiel an die Folgen einer möglicherweise länger anhaltenden Inflation und einen damit verbundenen Zinsanstieg, wie man ihn in den USA und anderen Ländern bereits sehe.
Die Europäische Zentralbank erklärt den Anstieg der Inflation nach wie vor mit Sonderfaktoren, die sich 2022 abschwächen sollten. Mittlerweile gehen allerdings auch Europas Währungshüter davon aus, dass die Teuerungsraten langsamer wieder sinken werden als zunächst erwartet.
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