Der Tesla-Chef Elon Musk hat gerade mal wieder für Aufsehen gesorgt, als er eine scheinbar selbstlose Umfrage auf Twitter durchführte. Er ließ die Gemeinde 24 Stunden lang darüber abstimmen, ob er zehn Prozent seiner Aktien verkaufen solle. Dabei geht es um keine Kleinigkeit, sondern aktuell um einen Wert von etwa 21 Milliarden Dollar. Mit 57,9 Prozent Ja-Stimmen von 3,5 Millionen Teilnehmern ist das Ergebnis eindeutig.
Musk gilt derzeit als der reichste Mensch der Welt und besitzt ein geschätztes Vermögen von über 318 Milliarden US-Dollar. Immer wieder gab es in der Vergangenheit Forderungen an ihn, mehr Steuern zu bezahlen. Denn der Großteil seines Vermögens steckt in Unternehmensanleihen und ist nicht steuerpflichtig.
Nun bringt der US-Fernsehsender »CNBC« allerdings den Verdacht auf, dass es Elon Musk gar nicht so sehr um die Fairness gehen könnte, auch höhere Steuern zu zahlen. Vielmehr war das Abstimmungsergebnis absehbar und der Tesla-Visionär hatte vermutlich bereits die Entscheidung zum Verkauf getroffen. Denn Elon Musk erwartet eine hohe Steuerforderung für Aktienoptionen. Fast 15 Milliarden Dollar könnte er in naher Zukunft zahlen müssen. Diese Summe macht einen Verkauf von größeren Aktienpaketen zum Jahresende wahrscheinlich.
Musik hat nämlich mit Tesla eine Vereinbarung, dass er in Aktien und Optionen bezahlt wird. Und die Laufzeit vieler Optionen endet laut »CNBC« im August des kommenden Jahres. Um die Optionen einlösen zu können, also die Aktien zu dem vereinbarten Preis zu erhalten, müsste Musk Steuern auf die Gewinne zahlen. Etwa 28 Milliarden Dollar dürfte Musk durch die Optionen an Rendite erzielen. Darauf müsste er insgesamt knapp 15 Milliarden Dollar Steuern zahlen. Wenn die ersten Optionen zu Beginn des kommenden Jahres fällig werden, müsste er so oder so zum Jahresende Aktien verkaufen.
Die Börse beeindruckt das wenig; die Tesla-Anhänger kaufen nach einem kurzen Absinken bereits kräftig nach.
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