In Kiew setzt sich Reem Alabali Radovan, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, dafür ein, deutschen Unternehmen den Einstieg in den Wiederaufbau der Ukraine zu erleichtern. »Der Wiederaufbau der Ukraine ist ohne eine starke Wirtschaft nicht möglich«, sagte Radovan bei ihrem Antrittsbesuch. Zugleich betonte sie: »Der Wiederaufbau bietet aber auch Chancen für die deutsche Wirtschaft.«
Deutschland hat seit Kriegsbeginn rund zwei Milliarden Euro an Entwicklungsmitteln zur Verfügung gestellt. Fachleute schätzen den Gesamtbedarf für den Wiederaufbau auf über 500 Milliarden Euro, eine Summe, die ohne private Investoren nicht zu stemmen ist. In diesem Kontext sichert das Bundesministerium bereits Investitionen staatlich ab: Auf einen Euro Staatsbeteiligung sollen vier bis acht Euro privates Kapital kommen.
Neben Wirtschaftsthemen stehen auch Reformforderungen an: Radovan thematisierte gute Regierungsführung sowie Korruptionsbekämpfung als wichtige Voraussetzungen für Investitionssicherheit. Gleichzeitig verweist sie auf die kritische Infrastruktur der Ukraine, denn Stromausfälle durch russische Angriffe erschweren den Alltag erheblich.
Mit dem Besuch seiner Ministerin und dem Fokus auf private Wirtschaftsbeteiligung sendet Deutschland ein Signal: Die Ukraine ist nicht nur Empfänger von Hilfe, sondern auch Markt und Partner deutscher Unternehmen, trotz andauernder Kriegsbelastung.
SK
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