Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, sieht den Wohlstand in Deutschland »akut bedroht« und fordert von der Bundesregierung ein umfassendes Reformkonzept, das deutlich über den Koalitionsvertrag hinausgeht. Hintergrund sind schwache Investitionen der Privatwirtschaft, hohe Staatsausgaben und eine anhaltende konjunkturelle Flaute. Fuest warnt vor einem weiteren Verfall der Wirtschaftsleistung, sollten strukturelle Hemmnisse nicht zügig abgebaut werden. Zu den von ihm adressierten Handlungsfeldern zählen Entlastungen für Unternehmen sowie der Abbau überbordender Regulierung.
Mehrere Medien berichten übereinstimmend, Fuest dränge auf ein zeitnahes Reformpaket; er begründet dies mit nachlassender Wettbewerbsfähigkeit und Investitionszurückhaltung. Agenturmeldungen verweisen auf eine zunehmende Diskrepanz zwischen staatlich stimulierten Ausgaben und ausbleibender privater Dynamik.
Der Befund fügt sich in das schwache gesamtwirtschaftliche Bild: Das Ifo selbst hatte seine Prognose für 2025 bereits im Frühjahr auf 0,2 Prozent Wachstum gesenkt. Auch internationale Indikatoren zeigen nur verhaltene Perspektiven; Reuters verweist auf stagnierende bis minimale Expansion sowie weiter belastende Faktoren wie schwache Exporte, hohe Kosten und geopolitische Unsicherheiten. Gleichzeitig signalisierten jüngste Stimmungsdaten zwar leichte Stabilisierungstendenzen zum Jahresende, die Beschäftigung bleibt jedoch unter Druck.
SK
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