Lars Klingbeil kann sich freuen: Der Bund sowie die Länder und Kommunen in Deutschland rechnen in den Jahren 2025 bis 2029 mit zusätzlichen Steuereinnahmen von rund 100 Milliarden Euro im Vergleich zur Frühjahrsschätzung.
Einige Quellen gehen sogar von bis zu 120 Milliarden Euro aus, wenn die Konjunktur weiter stabil bleibt.
Haupttreiber dieser positiven Entwicklung ist die etwas verbesserte wirtschaftliche Aktivität sowie die Abschreibungs- und Investitionsanreize für Unternehmen.
Trotz dieser zusätzlichen Mittel bleiben für die Staatsfinanzen große Herausforderungen bestehen: Steuererleichterungen für Unternehmen reduzieren eine Teilmenge dieser Mehreinnahmen, und strukturelle Belastungen wie Digitalisierung, Klimaschutz und Infrastruktur bleiben bestehen.
Experten sehen in dieser Entwicklung für die deutsche Wirtschaft mehrere mögliche Implikationen: Einerseits entsteht kurzfristig mehr finanzieller Spielraum für Investitionen in Zukunftsthemen und Entlastungen. Andererseits muss das Wachstum nachhaltig gesichert sein – denn ein Rückfall der Konjunktur würde die Einnahmen schnell wieder einbrechen lassen. Zudem könnten Unternehmen künftig stärker in den Fokus staatlicher Mittel-Verteilung rücken und Steuervorteile weniger stabil sein, wenn die Einnahmen als unerwartet hoch gewertet werden.
SK
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