Der internationale Autokonzern Stellantis – Muttergesellschaft von Marken wie Jeep, Chrysler, Opel und Fiat – plant einem Bericht zufolge massive Investitionen in den USA. Laut Bloomberg sollen innerhalb der kommenden Jahre rund zehn Milliarden US-Dollar in den Ausbau der US-Produktion fließen. Ziel ist es, den wachsenden Druck durch US-Zölle abzufedern und die Fertigung stärker in Nordamerika zu verlagern.
Der neue Konzernchef Antonio Filosa führt seit Juni den von Absatzeinbrüchen geplagten Automobilriesen und arbeitet an einer strategischen Neuausrichtung. Mehrere Milliarden sollen in bestehende Werke in Illinois und Michigan fließen – unter anderem für Wiedereröffnungen, Neueinstellungen und neue Modelle. Besonders die US-Marken Jeep und Dodge sollen davon profitieren.
Hintergrund ist der von US-Präsident Donald Trump eingeschlagene Zollkurs: Importierte Fahrzeuge aus Europa und Asien werden mit teils massiven Strafzöllen belegt. Zugleich deutete der republikanische Senator Bernie Moreno an, dass Unternehmen mit hoher US-Wertschöpfung künftig „praktisch immun gegen Zölle“ sein könnten.
Für Stellantis ergibt sich damit ein klarer Anreiz: Lokale Produktion als Absicherung gegen politische Volatilität. Im Juli hatte der Konzern selbst vor Belastungen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro durch US-Zölle gewarnt.
Filosa, der die Rückkehr von Erfolgsmodellen wie dem Jeep Cherokee vorbereitet, sieht den Umbau als Chance, den US-Markt langfristig zu stabilisieren – und gleichzeitig das Verhältnis zu Washington zu verbessern.
SK
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