Volkswagen hat nach internen Untersuchungen über 500 Beschäftigte fristlos entlassen. Grund sind unentschuldigtes Fehlen und mutmaßliche Manipulationen beim Bezug von Kurzarbeitergeld. Betroffen ist vor allem der Standort Wolfsburg, aber auch andere Werke sollen involviert sein.
Nach Unternehmensangaben handelt es sich um die größte interne Kündigungswelle seit Jahren. VW wirft den Mitarbeitern vor, während der Corona-Pandemie Leistungen erschlichen zu haben, indem sie trotz gemeldeter Kurzarbeit in Nebentätigkeiten gearbeitet oder nicht zur Schicht erschienen seien. Ein Sprecher sprach von »klarem Fehlverhalten, das nicht toleriert werden kann«.
Der Konzern betont, dass man konsequent gegen Missbrauch vorgehe, um Vertrauen von Belegschaft, Öffentlichkeit und Investoren zu sichern. Die IG Metall äußerte sich zurückhaltend, forderte aber eine transparente Aufarbeitung, um eine Stigmatisierung unbeteiligter Mitarbeiter zu verhindern.
Für VW kommt der Vorgang zu einem heiklen Zeitpunkt: Der Konzern steckt ohnehin in einer Phase des Umbaus mit Kostensenkungen, Stellenabbau und strategischen Diskussionen über Investitionen in Elektromobilität. Der Skandal könnte das Image zusätzlich belasten – sowohl bei Investoren als auch bei Fachkräften.
SK
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