Warren Buffetts Berkshire Hathaway steht laut übereinstimmenden Medienberichten kurz vor dem Kauf der Petrochemiesparte OxyChem von Occidental Petroleum. Das Volumen liegt demnach bei rund 10 Milliarden US-Dollar, der Abschluss könnte »innerhalb weniger Tage« erfolgen. Für Berkshire wäre es der größte Zukauf seit Alleghany (2022) und die zweite größere Investition in Chemie nach Lubrizol (2011).
Occidental trennt sich im Rahmen des Schuldenabbaus von Nicht-Kernaktivitäten. Der Konzern hatte nach der Anadarko-Übernahme (2019) und jüngsten Akquisitionen eine Verschuldung von gut 23 bis 24 Milliarden US-Dollar; Asset-Verkäufe sollen die Bilanz weiter entlasten. OxyChem steuerte zuletzt knapp 5 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz bei und produziert Chemikalien für Wasseraufbereitung, Bau- und Industriegüter.
Berkshire ist bereits größter Occidental-Aktionär (rund 27–28 Prozent) – die Transaktion soll laut Medienberichten in bar finanziert werden. Beobachter werten den Schritt als typisches Buffett-Muster: der Zukauf eines etablierten, cash-starken Geschäfts zu planbaren Konditionen, während Berkshire hohe Cash-Bestände hält. »Berkshire’s cash reached a record« im zweiten Quartal, notierte das Wallstreet Journal.
Für Occidental wäre der Verkauf ein weiterer Mosaikstein der Portfoliostraffung; für Berkshire eine Ausweitung der Präsenz in Basischemikalien mit stabiler Nachfrage.
SK
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