Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) und die Deutsche Meteorologische Gesellschaft (DMG) warnen in einem gemeinsamen Klimaaufruf eindringlich vor einer globalen Erwärmung um drei Grad bis 2050 – ein Szenario, das sie wissenschaftlich für möglich halten. Bereits heute seien akute Veränderungen spürbar: Temperaturanstieg, Extremwetter, Starkregen, Trockenperioden und steigende Küstenpegel.
Besonders betont wird die Geschwindigkeit: Der aktuelle Klima-Trend beschleunige sich – die zehn heißesten Jahre seit Beginn systematischer Aufzeichnungen fielen alle nach 2000.
Wirtschaftlich könnten die Folgen verheerend sein. Claudia Kemfert vom DIW rechnet mit Klimaschäden in Deutschland bis 2050 von bis zu 900 Milliarden Euro, sollte der Wandel ungebremst weitergehen. Die Versäumnisse beim Klimaschutz bezeichnet der Appell als alarmierend. Notwendig sei eine Kombination aus Klimaschutz und Anpassung: Investitionen in resilientere Infrastrukturen, Hitze- und Hochwasserschutz, klimaresistente Landwirtschaft und Wasserwirtschaft sollen parallel vorangetrieben werden.
Für Wirtschaft und Unternehmen heißt das: Die Zeit zur Anpassung wird knapp. Versäumte Modernisierung oder unzureichende Resilienz riskieren enorme Vermögensverluste, steigende Versicherungs- und Finanzierungskosten sowie Druck auf Immobilienwerte, Lieferketten und Energieinfrastruktur. Wer heute in klimasichere Technologien, grüne Produktion und nachhaltige Lieferketten investiert, kann morgen Wettbewerbsvorteile erzielen – andernfalls droht er, von der Entwicklung überrollt zu werden.
SK
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