Die US-Notenbank hat den Leitzins um einen Viertelprozentpunkt auf 4 bis 4,25 Prozent gesenkt und für 2025 zwei weitere Reduktionen in Aussicht gestellt. Bloomberg hebt Powells Hinweis auf eine »Sitzung-für-Sitzung«-Vorgehensweise hervor, was keine Festlegung auf einen Zinspfad, wegen Zoll-/Inflationsrisiken bedeutet. Powell begründete den Schritt mit nachlassender Dynamik am Jobmarkt: »Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat nachgelassen (…) ich kann nicht mehr sagen, dass der Arbeitsmarkt sehr solide ist.«
Der Federal Open Market Committee (FOMC) votierte 11:1. Sowohl Fed-Gouverneurin Lisa Cook als auch der neu vereidigte Gouverneur Stephen Miran , der vorübergehend von seiner Funktion als Vorsitzender des Wirtschaftsbeirats des Weißen Hauses beurlaubt ist, nahmen an dem Treffen teil. Der neue Gouverneur Stephen Miran plädierte für eine Senkung um 0,50 Punkte, während Christopher Waller und Michelle Bowman diesmal der Mehrheit folgten. In der Erklärung heißt es, die Inflation sei »angestiegen und weiterhin etwas erhöht«, zugleich nähmen die Abwärtsrisiken für Beschäftigung zu. Für 2026 und 2027 skizzieren die Projektionen jeweils eine weitere Viertelpunkt-Senkung. Powell nannte die Maßnahme eine »Kürzung des Risikomanagements«.
Der US-Dollar drehte nach Beginn der Pressekonferenz zeitweise ins Plus, die Rendite 5-jähriger Treasuries zog an. Insgesamt signalisiert die Fed Vorsicht: Kein Start einer aggressiven Lockerung, sondern ein datenabhängiger Pfad mit hoher Sensibilität für Zölle und Arbeitsmarkt.
SK
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