Russland muss im laufenden Jahr deutlich mehr Schulden aufnehmen als ursprünglich geplant. Der Grund: das stark gestiegene Haushaltsdefizit. Laut aktuellen Zahlen des russischen Finanzministeriums lag das Defizit in den ersten sieben Monaten 2025 bereits bei 4,9 Billionen Rubel bzw. 2,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, während der Zielwert der Regierung bei 1,7 Prozent liegt. Ursache sind gestiegene Ausgaben, vor allem im militärischen Bereich, und sinkende Einnahmen durch fallende Ölpreise und neue US-Zölle. Die Ausgaben stiegen gegenüber dem Vorjahr um rund 21 Prozent, die Einnahmen nur um knapp drei Prozent. Somit ist Russlands Regierung gezwungen, die Kreditaufnahme weiter hochzufahren. Finanzexperten warnen vor einer weiter zunehmenden Belastung der Staatsfinanzen und mahnen dringend zu Reformen, um die Einnahmesituation zu verbessern und eine langfristige Schuldenkrise abzuwenden.