Die EU-Kommission will am 2035er-Aus für Neuzulassungen von Pkw mit CO₂-Emissionen festhalten. Ein internes Konzeptpapier für das heutige Branchengespräch mit Ursula von der Leyen bekräftigt das Ziel als »erreichbar«, vorausgesetzt Politik und Industrie handelten »entschlossen und koordiniert«. Zugleich schließt die Kommission begrenzte Ausnahmen nicht aus – etwa für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor als Zweitantrieb (Plug-in-Hybride/Range Extender) –, Entscheidungen dazu sollen erst nach einem Prüfbericht im Frühjahr fallen. »Bis dahin gilt: Kurs halten«, heißt es sinngemäß.
Die Kommission verweist auf Fortschritte bei der Elektrifizierung: europaweit mehr als eine Million Ladepunkte und ein Plus von rund 25 Prozent bei Elektroauto-Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2025. Rechtlicher Rahmen bleibt die 2023 verschärfte CO₂-Verordnung, die für neue Pkw und Vans ab 2035 eine 100-Prozent-Reduktion der Flottenemissionen vorsieht. Aus der Industrie kommt zugleich massiver Druck für Anpassungen: VDA und IG Metall fordern »mehr Flexibilität« und halten die heutigen Pfade ohne Nachjustierung für unrealistisch; mehrere Hersteller-Chefs warben zuletzt öffentlich für einen Kurswechsel. Parallel appellierten über 150 Akteure der europäischen E-Mobilitätsbranche, den 2035-Pfad nicht aufzuweichen, um Planungssicherheit und Investitionen zu schützen. Das heutige Treffen in Brüssel gilt als Standortbestimmung; substanzielle Beschlüsse werden erst nach Abschluss der angekündigten Prüfung erwartet.
SK
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