Der US-Starinvestor und Bridgewater-Gründer Ray Dalio warnt in einem aktuellen Interview mit der Financial Times vor einer akuten Finanzkrise in den USA. erneut eindringlich vor einer unmittelbar bevorstehenden Finanzkrise in den Vereinigten Staaten. Er prognostiziert, dass die USA binnen der nächsten drei Jahre, plus/minus ein bis zwei Jahre, einen »schuldenbedingten Herzinfarkt« erleiden könnten.
Dalio sieht die Hauptursache in der expansiven Schuldenpolitik der US-Regierung, für die Präsidenten beider Parteien verantwortlich seien. Jährliche Ausgaben von rund sieben Billionen Dollar stehen Einnahmen von nur fünf Billionen Dollar gegenüber; das dadurch entstehende strukturelle Defizit zwingt die USA zu immer neuen Schulden.
Bereits jetzt liegt die Staatsverschuldung bei etwa 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und könnte laut Dalio bis 2035 sogar auf mehr als 130 Prozent steigen.
Da internationale Investoren zunehmend das Vertrauen in die US-Haushaltspolitik verlieren, ziehen sie ihre Gelder aus amerikanischen Staatsanleihen ab und investieren verstärkt in Gold. Dalio betont, dass die steigenden Zinslasten und das rapide wachsende Schuldenniveau die Attraktivität von US-Anleihen und dem Dollar selbst massiv beeinträchtigen. Die Folge seien steigende Renditen, ein Vertrauensverlust an den Märkten und potenziell ein globales Finanztrauma. Dalio sieht zudem die Unabhängigkeit der US-Notenbank durch politischen Druck bedroht, was das Vertrauen in die Fed als Hüterin des Geldwerts weiter erschüttert.
Als warnendes Beispiel zieht Dalio Parallelen zur »Great Depression« der 1930er-Jahre und mahnt, dass eine solche Kombination von Schuldenexzessen, gesellschaftlicher Polarisierung und schwacher Zentralbank historisch sehr gefährlich sei. Sollte keine entschlossene Konsolidierung und strukturelle Reform eingeleitet werden, drohe den Vereinigten Staaten ein gravierender fiskalischer Schock mit weitreichenden Folgen für die gesamte Weltwirtschaft.
SK
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