Die Übernahmeverhandlungen zwischen MFE-MediaforEurope und ProSiebenSat.1 stehen kurz vor dem Abschluss, die Ergebnisse sollen bis zum 4. September vorliegen.
Die von der Familie Berlusconi kontrollierte MFE-MediaforEurope hat ihre Zusagen in diesem Rahmen konkretisiert. Das Unternehmen, das derzeit rund 1,8 Milliarden Euro in den Erwerb des deutschen Medienkonzerns investiert, versicherte bei einem erneuten Treffen von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer mit MFE-Chef Pier Silvio Berlusconi in Berlin, die redaktionelle Unabhängigkeit der Sendergruppe zu wahren. Weimer betonte anschließend, man sei sich in diesem Punkt einig. Dies sei ein »guter Ausgangspunkt« für ein Engagement im deutschen Medienmarkt, wie Reuters berichtet.
Neben der Zusage zur redaktionellen Freiheit, stellte MFE weitere Selbstverpflichtungen in Aussicht. So sollen die bestehenden Standorte von ProSiebenSat.1, insbesondere in Bayern, erhalten bleiben. Zudem kündigte das Unternehmen an, in deutsche Inhalte zu investieren und damit die lokale Produktionslandschaft zu stärken. Auch Arbeitsplätze sollen gesichert werden, was angesichts der jüngsten Kostensenkungsprogramme des Konzerns als ein wichtiges Signal für die Beschäftigten bewertet wird.
Kritiker hatten im Vorfeld Bedenken hinsichtlich politischer Einflussnahme geäußert, da die Eigentümerfamilie Berlusconi traditionell enge Verbindungen zur Politik unterhält. Beobachter sehen in den nun gemachten Zusagen einen Versuch, regulatorische Hürden zu vermeiden und das Vertrauen der Öffentlichkeit zu gewinnen.
SK
Beitragsbild: IMAGO/Sven Simon (Fotomontage)