Die deutsche Industrie hat im August ihre Widerstandskraft unter Beweis gestellt. Wie Reuters meldete stieg der finale Einkaufsmanagerindex (PMI) von S&P Global von 49,1 auf 49,8 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit Mitte 2022. Zwar liegt der Wert weiterhin knapp unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten, dennoch deutet er auf eine Stabilisierung hin. Besonders die Komponenten Auftragseingang und Produktion gaben Auftrieb.
Die Neuaufträge legten den dritten Monat in Folge zu und beschleunigten sich dabei sogar, während die Produktion spürbar an Dynamik gewann. Damit konnte der Sektor trotz eines leichten Rückgangs im Exportgeschäft Boden gutmachen. Belastend wirkt jedoch, dass die Beschäftigung erneut sank, was den ohnehin gestiegenen Druck am deutschen Arbeitsmarkt weiter erhöht.
Im europäischen Umfeld klettertes der Einkaufsmanagerindex im August sogar erstmals seit Anfang 2022 wieder über die Wachstumsschwelle und erreichte 50,7 Punkte. Getrieben wurde dies vor allem von einer starken Binnennachfrage, während Länder wie Frankreich, Italien, Griechenland und Spanien ebenfalls positive Impulse lieferten. Insgesamt deutet die Entwicklung darauf hin, dass die Industrie in Deutschland und Europa langsam wieder Tritt fasst, auch wenn die Erholung angesichts schwacher Exporte und steigender Arbeitslosigkeit fragil bleibt.
SK
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