Die US-Regierung hält an Glyphosat fest und plant derzeit, entgegen zuvor ausgesendeter Signale, keine Neubewertung oder zusätzlichen Einschränkungen für Glyphosat. Das geht aus Recherchen des Handelsblatt in Kreisen der Agrarindustrie hervor. Bayer ist der größte Anbieter, des in der amerikanischen Landwirtschaft weit verbreiteten Unkrautvernichtungsmittels.
Zuvor hatten in diesem Jahr einzelne Bundesstaaten bereits die Rechtslage der Hersteller gestärkt: North Dakota und Georgia verabschiedeten 2025 Gesetze, die Produzenten wie Bayer in Teilen vor »Failure-to-warn«-Klagen schützen, sofern Bundeskennzeichnungsvorgaben eingehalten werden.
Die Ankündigung von US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., eine verschärfte Warnung vor dem Einsatz von Glyphosat in der Landwirtschaft zu erwägen, hatte im Mai deutliche Kursverluste bei der Bayer-Aktie ausgelöst.
Nun zeichnet sich jedoch ab, dass es zu solch einschneidenden Maßnahmen nicht kommt, was sich mit der Arbeit des Bayer-Konzerns überschneidet, die US-Glyphosatklagen mittels Vergleichsoptionen einzugrenzen. Das Wall Street Journal berichtete darüber.
In den kommenden Tagen will Kennedy seine MAHA (Multi-Agency Herbicide Assessment)-Strategie präsentieren, mit der er die Gesundheits- und Ernährungspolitik neu ausrichten möchte. Nach Informationen aus Verhandlungskreisen wird das Thema Pflanzenschutzmittel – und Glyphosat im Besonderen – darin jedoch kaum berücksichtigt.
SK
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