Der europäische Automarkt zeigt im Juli wieder Aufwind: Die Neuzulassungen stiegen um 7,4 Prozent. Doch der eigentliche Paukenschlag spielt sich bei den Elektroautos ab, denn dort hat Tesla seinen Spitzenplatz verloren. Die Verkäufe des US-Konzerns brachen um 42 Prozent auf 6.600 Fahrzeuge ein. Gleichzeitig stürmte der chinesische Rivale BYD nach vorn, verdreifachte seine Zulassungen auf knapp 9.700 Stück und zog klar vorbei. Sogar der kleinere Konkurrent SAIC mit seiner Marke MG schob sich vor Tesla.
Damit verschiebt sich auch die Gewichtsverteilung im Kernmarkt Europa: Während Volkswagen, BMW und Mercedes solide Zuwächse melden, setzt sich bei alternativen Antrieben vor allem der Hybrid durch. Mit einem Marktanteil von gut einem Drittel sind Hybride inzwischen das bevorzugte Antriebskonzept. Reine Elektroautos kommen zwar auf 15,6 Prozent, bleiben aber weit hinter den Erwartungen der EU zurück.
Das bringt die Politik ins Spiel. Eigentlich müssten die Hersteller den E-Anteil massiv steigern, um die verschärften CO₂-Ziele für 2030 zu schaffen. Doch die Industrie warnt, die Vorgaben seien in der geplanten Form unrealistisch. In einem Brief an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordern die Spitzen von ACEA und CLEPA mehr Zeit, andernfalls drohe ein Bruch zwischen ehrgeiziger Regulierung und realer Marktdynamik.
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