Wo ist eigentlich der am ersten Juni offiziell eingeführte Tankrabatt geblieben? Das fragen sich täglich Autofahrer, seit die vorübergehende Senkung der Energiesteuer die Tankkosten deutlich reduzieren sollte. Immerhin wurde damit die Energiesteuer auf Benzin um 35 Cent je Liter gesenkt, bei Diesel um 17 Cent. Doch wer auf eine 1:1-Umsetzung an den Zapfsäulen gehofft hat, so, wie der Rabatt gedacht war, wird enttäuscht.
Der ADAC hat gerade wieder die Preisdaten von mehr als 14.000 bei der Markttransparenzstelle erfassten Tankstellen ausgewertet und den Bundesländern zugeordnet. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. ADAC-Spritpreis-Experte Christian Laberer fasst zusammen:
»Die Preise sind nach wie vor stark überhöht. Das Kartellamt muss als neutrale Stelle feststellen, dass der Rabatt nicht ankommt, und die Politik sollte handeln. Denn im Moment fördert der Steuerzahler die Gewinne der Mineralölindustrie, die die Krisensituation offenbar auf Kosten der Verbraucher zur Gewinnmaximierung nutzt.«
Momentan ist das Tanken demnach im Norden besonders teuer. Menschen in Schleswig-Holstein mussten bei der jüngsten Erhebung für einen Liter Super E10 durchschnittlich 1,94 Euro bezahlen und damit so viel wie nirgendwo sonst in der Republik. Hamburg landete mit 1,92 Euro pro Liter hinter Bremen auf Platz drei. Am günstigsten wurde der Sprit laut ADAC mit 1,87 Euro pro Liter im Saarland angeboten.
Beim Diesel sind nur Bremen und Mecklenburg-Vorpommern noch teurer als Schleswig-Holstein, wo 2,09 Euro pro Liter verlangt wurden. Wie beim Superbenzin E10 bietet das Saarland auch beim Diesel mit 2,02 Euro den günstigsten Preis, gefolgt von Baden-Württemberg und Bayern.